Sprichwörtlich zeugt elefantöses Verhalten von wenig Mitgefühl
Der Elefant ist das größte Landsäugetier und gilt als intelligent und sozial. Sie gehen tiefe Bindungen zu Artgenossen ein, sind kommunikativ untereinander und zeigen Mitgefühl.
Dennoch sprechen wir sprichwörtlich von „einem Elefanten im Porzellanladen“ und verbinden damit eine ungeschickte, unbeholfene oder auch taktlose Person.
Wie ein tollpatschiger Elefant, der mit seinem ungeschickten Verhalten einen Scherbenhaufen hinterlässt, trampelt eine Person auf den Gefühlen anderer herum. Das lässt wenig Empathie vermuten, also wenig Einfühlungsvermögen.
Empathie schulen
Nun könnte es sein, dass man sich selbst elefantös verhält.
Wie kann die eigene Empathie geschult werden, damit die Gefühlswelt und die Perspektiven anderer Menschen verstanden und nachempfunden werden können?
Selbstreflexion:
Übe dich darin, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und Verständnis dafür zu entwickeln: „Was habe ich gefühlt?“ „Worauf gründen sich meine Gefühle?“
Wenn du merkst, dass deine eigenen Gefühle die Situation bestimmen, lerne Regulationstechniken, wie z.B. körperbasierte Übungen.
Überlege, wie dein Verhalten andere beeinflusst: „Wie würde das, was ich sage und tue, auf mich wirken, wenn sich mir gegenüber jemand so verhalten würde?“
Aufmerksamkeit:
Wenn du verstehst, was andere denken und fühlen, dann vermeidest du Missverständnisse und Konflikte oder du löst diese leichter auf.
Schenke dem Gegenüber Achtsamkeit, sei präsent im gegenwärtigen Moment. Mache dir ein Gesamtbild von seiner Körperhaltung, Gestik, Mimik und Stimme. „Was entdeckst du, was etwas über das Innere des Gegenübers aussagen könnte?“
Aktives Zuhören:
Signalisiere dem Gegenüber, dass du ihn verstehen willst. Höre ihm zu, fasse sein Gesagtes zusammen, stelle ihm Verständnisfragen und spiegele ihn somit. Zeige echtes Interesse an den Gedanken und Gefühlen des Gegenübers. Ergründe die Bedürfnisse mit ihm zusammen, indem du diese ansprichst, z.B. „Du brauchst in der Sache mehr Klarheit!?“
Perspektivenwechsel:
Versetze dich bewusst in die Lage deines Gegenübers. Stelle dir vor, wie es wäre, in dieser Situation zu sein, und betrachte die Dinge aus der anderen Perspektive. Nimm die Sichtweise deines Gegenübers ein: „Was würde ich an der Stelle von … in seiner Situation fühlen, denken, tun?“
Empathie lässt sich schulen, der erste Schritt ist die Haltung dazu, dass man sein Gegenüber verstehen und mit ihm mitfühlen will.
Umgang mit verletzenden Menschen
Ist dir schon der „Elefant im Porzellanladen“ persönlich begegnet?
Was kannst du tun, wenn jemand deine Gefühle verletzt oder auf ihnen herumtrampelt?
Kommunikation:
Spreche in einem ruhigen und sachlichen Ton mit der Person und sage ihr, welche Worte und konkreten Handlungen dich verletzt haben. Manchmal sind sich die Menschen nicht bewusst, was sie beim Gegenüber ausgelöst haben.
Grenzen setzen:
Lass die Person wissen, dass du solche Verhaltensweisen nicht akzeptierst.
Sage ihr, dass du dich abgrenzen wirst, wenn deine Gefühle weiterhin verletzt werden.
Unterstützung suchen:
Sprich mit Vertrauten aus deinem persönlichen Umfeld über deine Gefühle und wie du mit der Situation umgehen kannst. Manchmal kann es hilfreich sein, externe Unterstützung zu erhalten.
Selbstfürsorge:
Achte auf dein allgemeines Wohlbefinden. Nimm dir Zeit für Dinge, die dir Freude bereiten, Energie geben und dich stärken. Wer in seiner Mitte ist, den kann so leicht nichts aus der Ruhe bringen.
Vergebung:
Wenn die Person sich für ihr Verhalten entschuldigt, dann kann das für alle Beteiligten sehr befreiend sein, wenn du die Entschuldigung annimmst.
Es setzt natürlich voraus, dass dein Gegenüber auch um Veränderung bemüht und diese erkennbar ist.
Gerne begleite ich dich auf deinem Weg durch den Porzellanladen oder im Umgang mit tollpatschigen Elefanten!